Im Jahre 2005 übernahm der gemeinnützige Verein „Wiechert’sche Erdbebenwarte Göttingen e.V.“ von der Universität das Observatoriumsgelände mit den weltweit ältesten wissenschaftlich nutzbaren Seismographen und einer einzigartigen Anlage zur Erzeugung künstlicher Erdbeben. Im „Gaußhaus“ erforschte der Mathematiker Carl Friedrich Gauß den Erdmagnetismus. Im „Alten Erdbebenhaus“ zeichnen noch heute die ab 1903 offiziell in Betrieb genommenen Seismographen mit Schreibnadeln auf berußtem Papier alle größeren Erdbeben auf. Damit wurde von Emil Wiechert ein Weltstandard geschaffen, und nur in Göttingen sind die drei riesigen Seismographen mit ihrer bestechenden Mechanik noch voll funktionsfähig. Wie entstehen Erdbeben, wie breiten sich die Wellen aus, wie kann ich sie messen und damit ins Erdinnere „sehen“? Das alles erfährt der Besucher im „Neuen Erdbebenhaus“, in dem auch ein modernes Seismometer registriert - die Daten werden auf Monitoren dargestellt. Etwa 150 m davon entfernt steht ein 15 m hoher Fallturm. Ludger Mintrop ließ ab 1908 von diesem Turm eine 4000 kg schwere Stahlkugel auf den Muschelkalkboden fallen und begründete mit diesen künstlichen Erdbeben die Seismik.
Der Verein „Wiechert’sche Erdbebenwarte Göttingen e.V.“ möchte mit dem Preisgeld - Die Präsentation von historischen Meßgeräten verbessern - Im „Neuen Erdbebenhaus“ einen neuen Rechner installieren, um Besucher besser informieren zu können - Dringend notwendige Erhaltungsmaßnahmen durchführen